Vorweihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Weihnachtsplätzchen sind süße Backwaren, die in der Adventszeit gebacken und zu Weihnachten gegessen werden. Man macht sie oft aus Lebkuchen- oder Mürbeteig. Große Firmen backen diese Gebäcke schon im Sommer, und ab Ende August kann man sie im Laden kaufen.
Früher haben Mönche in Klöstern solche Köstlichkeiten gemacht, um an die Geburt von Jesus zu erinnern. Stollen war damals ein besonderes Weihnachtsgebäck in den Klöstern. Jetzt machen viele Firmen Weihnachtsgebäck, und im Jahr 2015 haben deutsche Hersteller etwa 82.000 Tonnen davon gemacht und über 400 Millionen Euro damit verdient.
Das Wort „Plätzchen” kommt von „Platz”, was so viel wie „flach geformter Kuchen” bedeutet. In Süddeutschland nennt man sie auch Platzerl, Bredle, Brötle, Gutsle, Loible/Loibla, in der Schweiz Biscuit, im Dialekt Güetzi, Guetzli, Gutzi und ähnlich. Man bezeichnet oft süßes Kleingebäck wie Kekse und Konfekt ebenfalls als Plätzchen.
In vielen Familien backt man traditionell Plätzchen zu Weihnachten. Es gibt verschiedene Arten von Plätzchen: Man kann sie ausgerollt und mit Formen ausgestochen machen, wie zum Beispiel Springerle und Spekulatius. Andere Sorten werden von Hand geformt, indem man den Teig rollt und ihn in verschiedene Formen bringt.
Diese sind die beliebtesten Weihnachtsplätzchen in Deutschland:
Lebkuchen
Lebkuchen sind aromatische Gebäcke, die oft mit Honig, Gewürzen und Nüssen hergestellt werden. Sie haben eine lange und traditionsreiche Geschichte. Ursprünglich wurden sie von Mönchen in Klöstern hergestellt, die exotische Gewürze wie Zimt, Nelken und Ingwer in ihre Backwaren mischten. Im Laufe der Zeit verbreitete sich die Tradition der Lebkuchenherstellung in verschiedenen europäischen Ländern.
Die wichtigsten Zutaten sind:
- r Honig – méz
- e Butter – vaj
- r Zucker – cukor
- s Mehl – liszt
- e Mandeln – mandula
- s Lebkuchengewürz – mézeskalácsfűszer
Das Rezept findest du hier.
Vanillekipferl
Die genaue Ursprungsgeschichte der Vanillekipferl ist nicht eindeutig bekannt. Einige Quellen behaupten, dass das Wiener Bäckerehepaar Peter und Eva Wendler im 17. Jahrhundert in Wien die Vanillekipferl kreiert hat. Diese leckeren Plätzchen haben seitdem ihren festen Platz in der österreichischen Weihnachtstradition gefunden.
Warum heißt es Vanillekipferl? „Kipferl” ist ein Dialekt-Wort, das man vor allem in Bayern und in Österreich sagt. Es bedeutet einfach ein Gebäck, das wie ein Halbmond aussieht. In Österreich nennt man sogar Croissants manchmal Kipferl.
Vanillekipferl bleiben bis zu vier Wochen lang knusprig und frisch.
Die wichtigsten Zutaten sind:
- s Weizenmehl – búzaliszt
- weiche Butter oder Margarine – puha vaj vagy margarin
- gemahlene Mandeln – darált mandula
- r Puderzucker – porcukor
- r Vanille-zucker – vaníliás cukor
Ein Rezept findest du hier.
Kokosmakronen
Kokosmakronen sind süße Leckereien mit Ursprung in Italien, die über Frankreich nach Deutschland gekommen sind. Obwohl sie nicht von hier stammen, haben sie sich zu einer beliebten Köstlichkeit entwickelt, besonders zur festlichen Weihnachtszeit. Man vermutet, dass dieses Gebäck seit dem 19. Jahrhundert in Deutschland und Österreich hergestellt wird. Kokosmakronen haben sich besonders schnell verbreitet, weil die Zutaten ziemlich preiswert sind.
Die Zutaten für Kokosmakronen beinhalten normalerweise Kokosraspeln, Eiweiß, Zucker und auch Mandeln. Diese Mischung wird zu kleinen Häufchen geformt und gebacken, bis sie eine goldene Farbe bekommen. Das Resultat sind süße, kokosnussige Leckereien, die viele Menschen vor allem während der festlichen Jahreszeit genießen.
Über die Jahre wurden viele verschiedene Rezepte ausprobiert. Manche Kokosmakronen sind sogar mit Schokolade überzogen, andere mit Marzipan oder Mandelsplittern und etwas Zitronenschale haben einen besonderen Geschmack. Einige Rezepte fügen sogar Quark hinzu, um den Makronen eine besondere Frische zu verleihen.
Die Zutaten:
- s Eisweiß – tojásfehérje
- r Salz – só
- r Zucker – cukor
- r Vanillenzucker – vaníliáscukor
- e Kokosraspel – kókuszreszelék
- e Oblate – ostya
Zimtsterne
Die leckeren Zimtsterne kommen ursprünglich aus Schwaben. Sie sind jetzt aber in ganz Deutschland und sogar in anderen Ländern beliebt. Die Plätzchen haben einen festen Teig, der nicht viel Mehl enthält. Du kannst sie leicht an der weißen Baiser-Deko erkennen. Unten sind sie weich, außen haben sie eine klare Eiweiß-Glasur, und oben sind sie süß und weiß – so sollen Zimtsterne sein.
Zimtsterne sind auch schon seit langer Zeit ein traditionelles Weihnachtsgebäck. Man denkt, dass sie zum ersten Mal im 16. Jahrhundert gebacken wurden. Jedenfalls wurde 1536 zum ersten Mal schriftlich davon berichtet. Da hat ein Mann namens Kardinal Lorenzo Campeggio dem deutschen Kaiser Karl V. bei einem Besuch Zimtsterne serviert.
Die Zutaten sind:
- r Puderzucker – porcukor
- s Eiweiß – tojásfehérje
- 1 Prise Salz – egy csipet só
- gemahlene Mandeln mit Haut – darált mandula héjával
- r Zimt – fahéj
Spitzbuben (Linzer Plätzchen oder Linzer Augen)
Spitzbuben sind buttrige Doppelkekse, die mit Gelee oder Marmelade gefüllt sind und mit Puderzucker bestäubt werden.
Das Wort „Spitzbube” kommt aus dem 19. Jahrhundert und bedeutete damals so viel wie Spion oder Spitzel. Die Spitzbuben haben ein Loch oder bei den Linzer Plätzchen ein Auge in der oberen Keksschicht. Durch dieses Loch kann man die leckere Füllung „spionieren”, deshalb nennt man diese Plätzchen Spitzbuben.
Die Herstellung von Spitzbuben ist relativ einfach, erfordert jedoch eine gewisse Sorgfalt, um die charakteristische Form zu erreichen. Der Teig wird aus Butter, Zucker, Mehl, Eiern und manchmal gemahlenen Nüssen hergestellt. Nach dem Ausstechen der Keksformen wird in die Mitte jeder unteren Hälfte eine kleine Menge Marmelade gegeben, und dann wird die obere Hälfte darauf platziert.
Die Zutaten sind:
- kalte Butter – hideg vaj
- gemahlene Mandeln – darált mandula
- Puderzucker zum Bestäuben – porcukor a megszóráshoz
- Ei – tojás
- Marmelade – lekvár
Weitere Rezepte findest du hier.